Wie – Dein Kind kann noch nicht krabbeln?

Wenn wir Eltern auf dem Spielplatz oder in Spielgruppen aufeinandertreffen, beginnen wir bewusst oder unbewusst, unsere Kinder miteinander zu vergleichen. Gerade in den ersten Monaten und Jahren erklimmen die Kinder im Bereich der Bewegungsentwicklung schnell eine Stufe nach der anderen. Von der Bauchlage, über das Drehen in das Robben; dann geht es weiter in den Sitz, das Krabbeln, in den Stand und das Laufen. Manche Kinder verweilen länger auf einer Stufe als andere, manche lassen Stufen aus und wieder andere hängen sogar fest. Beim Vergleich mit anderen Kindern werden Eltern auch schon mal verunsichert.

  • „Ist das noch o.k., dass mein Kind das noch nicht kann?“
  • „Braucht mein Kind gezielte Unterstützung, um die nächste Entwicklungsstufe zu erreichen?“

Die Entwicklung der Körpermotorik und der Handmotorik ist ein wichtiger Teil der gesamten Entwicklung ihres Kindes. Durch Bewegung erobert es sich die Welt.

Die Entwicklung unserer Kinder wird von vielen Faktoren beeinflusst und läuft immer individuell. jedes Kind im eigenen Tempo. Um entscheiden zu können, ob ein Kind Unterstützung braucht, hat man Grenzsteine festgelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man den Kindern ihre Zeit lassen, um sich aus eigener Kraft zu entwickeln.

Kinder mit Bewegungsauffälligkeiten in der Frühförderstelle

Sie machen sich Sorgen, ob ihr Kind sich langsamer oder anders entwickelt als andere Kinder?

Es gibt Hinweise auf eine Störung in der motorischen Entwicklung.

Unsicherheiten im Bewegungsverhalten:

  • Das Kind lernt nur langsam drehen, robben, krabbeln, gehen, laufen, hüpfen, Treppen steigen.
  • Es ist unsicher, ungeschickt im Gehen, Rennen, Klettern, Hüpfen, Balancieren.
  • Es stolpert oft, fällt häufig über Hindernisse. Solche Kinder werden „Kinder mit einer motorischen Ungeschicklichkeit“ genannt.

Es ist wichtig, diese Auffälligkeiten ernst zu nehmen. Schwierigkeiten in der Körpermotorik können die weitere Entwicklung des Kindes beeinflussen:

  • Wenn es Kindern mit solchen Störungen mit der Zeit nicht gelingt, ein normales Bewegungsverhalten zu entwickeln, besteht die Gefahr, dass ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sinkt. In der Folge können sie ängstliches oder auch aggressives Verhalten zeigen.
  • Störungen in der motorischen Entwicklung können auch erste Hinweise auf weitere Schwierigkeiten in der Entwicklung sein, insbesondere dann, wenn gleichzeitig die sprachliche Entwicklung beeinträchtigt ist. Ein frühzeitiges Erkennen und eine gezielte Förderung sind daher wichtig.

Wussten Sie schon…

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, auf dem Boden vorwärts zu kommen. Das Ausbleiben des Krabbelns alleine ist nicht automatisch ein Grund zur Sorge. Allerdings kann es ein Hinweis auf eine Bewegungsauffälligkeit sein.

Tipp: Bauen Sie auf dem Boden eine kleine Landschaft aus Kissen, Decken und Matratzen auf. Ihr Kind muss so beim Robben diese Hindernisse überwinden, steigert die Muskelkraft und die Bewegungsabläufe, die für das Krabbeln wichtig sind, werden geschult.

Manche sind tollkühn, andere zögern länger. Entscheidend ist nicht allein wann ein Kind laufen lernt. Viele andere Aspekte spielen eine Rolle, zum Beispiel das Gleichgewicht, die Bein- und Fußstellung oder die Spannung der Muskulatur.

Tipp: Nutzen Sie keinen Gehfrei. In diesen Hilfsmitteln steht ihr Kind zwar aufrecht und es findet es gut in dieser Position zu sein, die wichtigen Prozesse, um später das Gleichgewicht alleine halten zu können, werden aber nicht geübt.

Manche Kinder fallen oft über die eigenen Füße. Gründe dafür können eine geringe Spannung in der Beinmuskulatur, eine verstärkte Innendrehung im Oberschenkelknochen oder Hüftgelenk, manchmal auch Wahrnehmungsprobleme sein.

Klettern und Schaukeln sind Beispiele für schwierig zu steuernde Bewegungsabläufe. Wenn ihr Kind dies eher vermeidet, können sich Koordinationsprobleme oder Wahrnehmungsschwierigkeiten verbergen.

Tipp: Ermuntern und bekräftigen Sie Ihr Kind neue Dinge auszuprobieren. Stellen Sie sicher, dass es nicht zu großen Unfällen kommt. kleine Blessuren und Schrammen gehören zum GROß werden dazu.

Das Spiel mit dem Ball macht große Freude, stellt aber auch eine hohe Herausforderung dar. Das Kind braucht Koordinationsfähigkeiten von Sehen, Hand- und Körpermotorik und muss Richtungen und Geschwindigkeiten einschätzen.

Hinweis

In der Regel müssen und können Eltern ihren Kindern das Kriechen, Aufsitzen, das Gehen und Hüpfen, Springen und Klettern nicht beibringen. Doch sie können sie dazu anregen. Bieten Sie Ihren Kindern ein bewegungsfreundliches Umfeld mit vielen Möglichkeiten sich abwechslungsreich zu bewegen. Kinder können so ihre Fähigkeiten testen und ausbauen und gewinnen an Sicherheit und Selbstvertrauen. Dabei gilt: KEINE ANGST VOR SCHRAMMEN! Die gehören zum Lernen dazu.

Möglichkeiten

Wir sind im Rahmen der Frühförderung ein kompetenter Ansprechpartner. Gemeinsam mit Ihnen begleiten wir den Weg Ihres Kindes. Neben einer konkreten Förderung haben wir auch die vielfältigen Aspekte, die eine Bewegungsauffälligkeit mit sich bringt, im Blick. An oberster Stelle für die Förderung steht bei uns immer der Spaß des Kindes. Denn nur wenn die Kinder Freude an einer Sache haben, lernen sie am besten und können ihre Bewegungskompetenz nachhaltig erweitern.

In der Frühförderstelle können folgende Aspekte in die Förderung für den Bereich der Körpermotorik mit einfließen:

  • Aufbau einer angemessenen Muskelspannung
  • Erarbeitung grundlegender Bewegungsabläufe für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder in einer Kindertageseinrichtung
  • Verbesserung der Koordinationsfähigkeit
  • Vermittlung von Freude an der Bewegung und den eigenen körperlichen Fähigkeiten
  • Erarbeitung von Strategien zum Erlernen schwieriger Bewegungsabläufe wie Klettern, Schaukeln, Rennen, Balancieren, Springen
  • Bewegungsangebote aus der Psychomotorik
  • Elemente der Bobath-Therapie
  • Bewegungsförderung in Gruppen
  • Verknüpfung von Bewegung und Wahrnehmung

Eine gute Quelle für weitere Ideen ist die Seite: kindergesundheit-info.de Gerne arbeiten wir auch in Kooperation mit zuständigen Physiotherapeuten.

Fragen und Antworten

Psychomotorik bezeichnet die Lehre vom Zusammenspiel psychischer Prozesse und der Bewegung.
Die Motopädie ist eine Methode zur Verbesserung psychomotorischer Fähigkeiten bei Kindern. Mit Mit speziellen Hilfsmitteln und Materialien werden Köper-, Sach- und Sozialkompetenzen gefördert.
Die Bobath-Therapie ist ein ganzheitliches therapeutisches Bewegungskonzept für Menschen mit Bewegungsauffälligkeiten aufgrund von Funktionsstörungen des Gehirns. Grundlegende Koordinationsabläufe werden durch gezielte Handhabung geübt und in die alltäglichen Abläufe integriert.
Von einer motorischen Entwicklungsverzögerung spricht man, wenn Entwicklungsschritte nicht altersentsprechend erreicht werden. In gewissem Maße ist eine motorische Entwicklungsverzögerung noch auszugleichen.
Bei einer Bewegungsauffälligkeit sieht man Abweichungen von den regelrechten Bewegungsabläufen. Therapeutische Hilfe ist hier immer notwendig.

Kostenlose Erstberatung

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Kind Unterstützung benötigt, können Sie gerne eine kostenlose erste Beratung bei uns in Anspruch nehmen. Diese kann bei Ihnen zu Hause oder in der Frühförderstelle stattfinden.

Das wünschen wir uns von Ihnen

  • Vertrauen
  • Bereitschaft, Hilfe anzunehmen und sich auf eventuelle Veränderungen einzulassen
  • Perspektivwechsel wagen
  • Manchmal ein bisschen Mut, um die eigenen Grenzen zu erweitern und Unbequemes anzuschauen, oder um über seinen Schatten zu springen

Dafür bekommen Sie…

  • Respektvollen Umgang
  • Freude, Motivation und Engagement
  • Kompetentes Wissen
  • Hilfe bei der Vernetzung mit anderen therapeutischen Institutionen
  • Unterstützung bei der Hilfsmittel – Versorgung und Diagnostik
  • Kooperation mit der Kindertageseinrichtung / Tagesmutter
  • Unterstützung in der Schulfrage
  • ein interdisziplinäres Team

Wir bieten einen ganzheitlichen Blick auf das Familien­system

Wenn sich in einem Mobile nur ein Teil bewegt, gerät alles in Bewegung. Wann könnte ich eine systemische Familienberatung nutzen?

Wenn…

  • ich mich überfordert fühle
  • ich mich nicht verstanden fühle
  • ich ein Problem mit einem Familienmitglied habe und eine befriedigende Lösung suche
  • Ich immer wieder in ein altes Verhaltensmuster falle, obwohl ich das gar nicht will
  • ich mit der Kindererziehung an meine Grenzen stoße/ überfordert bin und Unterstützung benötige
  • ich Hilfe in der Strukturierung meiner Lebenssituation benötige
  • Ich mich durch meine aktuelle Lebenssituation belastet fühle
  • ich etwas in meinem Leben verändern möchte
  • ich mehr Freude erleben möchte

Die systemische Beratung ist ein lösungsorientiertes, wertschätzendes, einfühlsames, auf die individuelle Situation bezogenes Angebot. Durch vielseitige Methoden und aktives Mitarbeiten sind Sie in der Lage Verhaltensmuster zu erkennen und auch neue Sichtweisen zu erfahren. Dies ermöglicht Veränderungen, die Auswirkungen auf die gesamte Familien- und Lebenssituation haben. Die systemische Familienberatung kann in einer der Standortstellen stattfinden, in der Kindertagesstätte oder auch in der Familie. Die Anzahl der Beratungstermine ist individuell. (maximal 10)

Bei Interesse melden Sie sich einfach bei uns.

Anmeldung

Sollten Sie an einem unserer Fortbildungsangebote Interesse oder einen speziellen Fortbildungswunsch haben, setzen Sie sich mit uns unter einer der nachfolgenden Adressen in Verbindung.

Frühförderstelle Unna
Pappelweg 17
59423 Unna
Tel: 02303/986500
Fax 02303/9865050
Mail: ffs-unna@t-online.de

Frühförderstelle Lünen
Ernst-Becker-Str. 21a
44534 Lünen
Tel.: 02306/5983
Fax: 02306/5982
Mail: ffs-luenen@t-online.de

oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Rezensionen

Rückmeldung / Feedback bezüglich der Einzelförderung in der Frühförderstelle im Kreis Unna bei Frau V.

„Die Einzelförderung für unseren Sohn fand unter familiären Bedingungen statt und wurde von unserer ganzen Familie freudig erwartet.

Frau V. zeigte sich im Umgang mit unserem Kind äußerst erfahren und versiert. Ihre einfühlsame Ruhe und die fröhliche Ausstrahlung, ließen kaum Platz für eine lange Eingewöhnung. Unser Sohn hat von den Fördereinheiten profitiert, indem er in seinem Bewegungs- und Emotionsfeld konstitutionsgerecht unterstützt und gefördert wurde. Trotz der Notwendigkeit der Frühförderung für unseren Sohn durch die Frühgeburt in der 32.SSW und der damit verbundenen Ängste und Sorgen, wurden mir im Verlauf der Förderung jegliche Ängste und Sorgen durch die qualifizierten Gespräche mit Frau V. genommen.

Hierfür möchten wir uns herzlichst bedanken!“